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Anlagen zur Wasseraufbereitung

Wasseraufbereitung ist ein weites Gebiet und fast jede Person hat eine individuelle Vorstellung was „gutes“ Wasser ist. Daher ist es auch nicht leicht das komplette Themenfeld auf einem Portal wie unserem abzudecken. Zur einfachen Orientierung über die verschiedenen Themengebiete haben wir eine Übersicht zusammengestellt:

Funktionsprinzipien bei der Wasseraufbereitung

FunktionsprinzipIonenaustauschMagnetisches WechselfeldUmkehrosmoseFiltration
Name der AnlagenWasserenthärtungsanlage, Wasserentkalkungsanlage
Weichwasser-Anlage
(Umkehr-) Osmoseanlage, Reinstwasseranlage, Ultrafiltration, AktivkohlefilterHauswasserfilter, Rückspülfilter
Reduktion vonCalciumionenKein nachgewiesener Effekt; soll Kalk stabiler machen, dass er sich nicht in Leitungen und auf Armaturen absetztVerschiedene Filterstufen, meist mindestens Vorfilter, Feinfilter und Aktivkohlefiltermechanischen Verunreinigungen
VariantenIonenaustauschanlagen sind auch als Enteisenungs- oder Entmanganisierungsanlagen erhältlichStatisches oder magnetisches Feldpassiv oder gepumpt, Verschiedene Anzahl an Filterstufen, teils mit "Vitalisierungsfunktion"Austauschfilter oder Rückspülfilter, ggf. mit Automatik
Anschaffungskosten500 - 3000 €150-250 €300-1000 €100-500 €
VerbrauchsmaterialSalz- und Strom in anlagenabhängiger Menge. Alle 4-10 Jahre muss das Harz ersetzt werdenJe nach Anlage, geringer Stromverbrauch und evtl EinlegesiebeFilterkerzen und bei gepumpten Geräten Stromverbrauch Filterkerzen bzw. - einheiten und evtl. geringer Stromverbrauch
Gesundheitlicher EffektSoll bei Kinder-Neurodermitis positive Effekte habenKein nachgewiesener EffektNeben der Wasserentkalkung werden alle Fremdstoffe, Medikamentenrückstände, Krankheitserreger aber auch Mineralien stark reduziertKeiner

Hauswasserfilter

Die Basisausrüstung zur Verbesserung der Wasserqualität ist der Hauswasserfilter. Hier werden grobe Partikel, die sich im Wasser befinden und zum Großteil aus dem Rohleitungssystem kommen gefiltert. So kann Sand, Kalkablösungen oder Rostpartikel kein Schaden im Haus verursachen. Etwa eine verstopfte Dusche oder Lochfraß in den Leitungen wären hier sonst mögliche Folgen. Für Neubauten ist ein Hauswasserfilter mit DVGW-Zertifizierung mittlerweile verpflichtend.

Wasserentkalkungsanlagen

Wasserentkalkungsanlagen werden in Fachkreisen Wasserenthärtungsanlagen oder Ionenaustauschanlagen genannt. Findige Marketingstrategen haben diese Anlagen auch „Weichwasseranlagen“ getauft und betonen damit den positiven Zweck der Entkalkungsanlagen. In einem Absorberharz werden im Wasser vorkandene Kalzium- und Magnesiumionen festgehalten. Das im Harz weniger stark gebundene Natrium wird dafür ans Wasser abgegeben. Das Harz muss in wiederkehrenden Abständen regeneriert werden, sodass die volle Enthärtungskapazität wieder bereitsteht und der Kreislauf von Neuem beginnen kann. Bei dieser Regeneration entsteht Abwasser, daher sollte am Aufstellort ein Abwasseranschluss vorhanden sein, genauso wie ein Stromanschluss (~230V). Besonders in Süddeutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg tritt verstärkt stark kalkhaltiges Wasser auf. An sich ist das nicht schlimm, kann aber wassererwärmende Geräte, wie Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Waschmaschinen früher verkalken lassen. Auch gegen starke Kalkflecken im Bad hilft die fachgerechte Installation einer Enthärtungsanlage.

Magnetische oder galvanische Wasserenthärtungsanlagen

Dieser Anlagentyp soll die Calcium- und Magnesiumionen in einen stabilen Zustand versetzen und davon abhalten die Leitungen zu verkalken. Vorhandene Kalkablagerungen in den Leitungen  sollen sich an diesen Keimkristallen wieder anlagern, sodass die Ablagerungen zurückgebildet werden. Ein Nachweis dieses Wirkprinzips wird nur selten von den Herstellern angegeben und daher raten wir von diesen Anlagentypen eher ab. Weniger Anlagen, z.B. vom Hersteller BWT, konnten einen Wirknachweis zur Kalkreduktion nach DVGW Blatt W512 erzielen. Das ist immer noch keine „volle“ DVGW-Zertifizierung für Entkalkungsanlagen, aber ein Nachweis der Stein-reduzierenden Wirkung dieser Anlagen. Auch Rückstände im Bad können damit unserer Meinung nach nicht reduziert werden, da die gelösten Mineralien auf den Oberflächen -zum Beispiel der Armaturen – zurückbleiben, nachdem das Wasser verdunstet ist. Die Stabilität der Mineralienverbindungen spielt hier eine untergeordnete Rolle.

Osmoseanlage

Genau genommen nutzten diese Anlagen die Umkehrosmose aus. Mittels des Leitungsdrucks wird gegen das natürliche Bestreben des Wassers gearbeitet, den Konzentrationsunterschied einer Flüssigkeit auf den beiden Seiten einer Membran auszugleichen. Professionell wird dieses Prinzip seit längerer Zeit bei Meerwasserentsalzungsanlagen eingesetzt. Im Haushaltsbereich kann man die Umkehrosmose einsetzten, um im Leitungswasser verbleibende Verunreinigungen kostengünstig zu entfernen. Allen voran können Pestizide, Hormone, Medikamentenrückstände aber auch Kalk-bildende Ionen reduziert werden. Allgemein wird hier oft von Reinstwasser-Anlagen gesprochen, da bei dieser Art der Wasseraufbereitung umfassend alle anderen Inhaltsstoffe entfernt werden. Von der Kapazität sind diese Anlagen meist auf einen deutlich geringeren Durchfluss ausgelegt als Wasserenthärtungsanlagen. Teilweise sind Umkehrosmoseanlagen auch nicht darauf ausgelegt ein Einfamilienhaus zu versorgen, sondern nur die Entnahmestelle zur Lebensmittelzubereitung, also den Küchenwasserhahn.